Bienenfreundliche Balkonbepflanzung

Eine bienenfreundliche  Umwelt rückt für uns als Naturfreunde immer mehr ins Interesse - Aber wie Gestalten?


Neben großflächigen und einer naturnahen Gestaltung von Haus- und Landschaftsgärten im Sinne von Bienenweiden stellen für mich als Imker gerade im urbanen, aber auch im ländlichen Raum kleinflächig bepflanzte Kästen und Kübel eine wichtige Trachtquelle dar. Gerade in Summe schaffen diese für meist Solitär und stark spezialisierte Wildbienen, wie z.B. die Gemäuerpelzbiene (Anthophora plumipes) ein Paradies und können die Lebenssituation der blütenbesuchenden Insekten maßgeblich verbessern.

 

 

Dabei dienen Duft- u. Aromapflanzen wie z.B. Lavendel (Lavandula augustifolia) nicht nur dem eigenem Wohlbefinden sondern helfen auch den Bienen. Wird dazu der Blühtermin der Arten bei der Auswahl berücksichtigt, können Trachtlücken vor allem im zeitigen Frühjahr durch den Einsatz von Frühblühern, z.B. Krokus (Crocus vernus) und im Spätsommer durch den Einsatz von Stauden, z.B. Fette Henne (Sedum) geschlossen werden.

 

In Kombination mit Balkongemüse und Gewürzkräutern kann man je nach Belieben vom Duft- zum Naschkasten variieren. Der Fantasie sind dabei keine Gestaltungsgrenzen gesetzt. Wenn die frischen Kräuter erst einmal aufblühen wie z.B. Schnittlauch (Allium schoenoprasum) werden diese zum Blickfang und bieten eine reichhaltige Nahrungsquelle. Deshalb sollte man immer einen Teil stehen lassen, sodass Bienen sowie Hummeln zu ihrer Kost in Form von Nektar und Pollen kommen. Eine besondere Augenweide stellen mehrjährige Salbei- (Salvia officinalis) und Rosmarinbüsche (Rosmarinus officinalis) dar, welche im Frühsommer das Pollen und Nektarangebot für die Garten-Hummel (Bombus hortorurm) bereichern. 

 

Also „RUN“ an die Kästen, holt euch das fröhliche Summen auf den Balkon oder die Terrasse.

 

Imker und Gartenbauingenieur M. Sc. Axel Keul